Dienstag, 17. April 2012
die magie der dinge
luckyjosefin, 19:08h
josefin hat eines tages angefangen, sich gedanken darüber zu machen wie dinge aussehen.
josefin mochte schon immer gerne malerei,sie war schon immer gerne in galerien und kunsthallen.erstaunlich fand sie das immer,dass kluge,kunststudierte menschen handbewegungen,haltungen wolkenformationen oder gemalte alte bäume "sozialkritisch" finden konnten, "revolutionär" oder gar sensationell.sie,die lange jahre ihres lebens vor allem angst hatte,sich fast pausenlos bedroht fühlte, hat lange in den dingen nur bedrohung gesehen.etwa in urlauben am meer,wenn sich nachts am strand die dunkelheit über dem wasser wie eine wand vor dem auge aufbaut.oder die gruseligen baustellen in der großstadt,wo kalter beton und nackter stahl von kränen und gerüsten wie übermächtig wirken wenn es dunkel ist.
aber es gab auch andere zeiten,im kunstunterricht in der schule z.Bsp. als ihr die stimmung in einem industriegebiet so besonders vorkam,dass sie sie unbedingt malen wollte.und der kunstlehrer hinterher zu ihr sagte,sie sei ja wohl ein ass.
als die angst aufhörte kannte sie olli schon,fast 30 jahre später, und der fing früh an, mit ihr spazieren zu gehen.in wäldern, naturschutzgebieten oder er fuhr stundenlang mit josefin auf dem fahrrad über land.da sagte sie dann eines tages auch wieder,guck mal,olli,der baum da.wie der da steht,das ist echt "ne ansage". ne " ansage" ? aber der witz war dabei : olli verstand das.der wusste immer welche "ansage" josefin meinte und irgendwann wurde ihr bewusst,was diese "ansagen" waren.irgendwie war das ein bisschen ähnlich wie bei den klugen leuten im museum,die bilder interpretierten.der schritt war klein,zum pinsel zu greifen,zum bleistift oder-zur kamera.es wurde josefins lebensinhalt.seit einiger zeit verbringt sie tage mit malen und fotografieren.manchmal baut sie situationen auch richtig nach.verdreckte badestrände,stadtstreicher oder skurile szenen aus den tagesnachrichten.es ist ihre passion geworden,diese "ansagen" darzustellen und sie zu zeigen.manchmal ist das zum brüllen komisch.und manchmal ist das ein einziger so bitterböser vorwurf, dass josefin selbst hinterher die luft weg bleibt.irgendwie findet sie es immernoch einfacher, seine meinung nicht zu sagen,nicht böse zu werden,vorallem politisch aber manchmal geht es eben nicht anders.und auch nicht mehr freundlich und leise.brüllen kann sie ohne worte besser, findet josefin.obwohl sie heute noch nicht glauben kann,dass es erwünscht ist,unbequem zu werden für die,die das sagen haben.da kann man richtig ärger kriegen.aber,sagt josefin heute,mit immer nur bequem sein wollen und keinen ärger machen wollen bin ich auch nie glücklich geworden.und neuerdings fängt sie sogar an,sich ans kloppe kriegen zu gewöhnen.außerdem:beim "ansagen" sichtbar werden lassen wird man selbst für die leute eine ansage.und auch sichtbar.
josefin mochte schon immer gerne malerei,sie war schon immer gerne in galerien und kunsthallen.erstaunlich fand sie das immer,dass kluge,kunststudierte menschen handbewegungen,haltungen wolkenformationen oder gemalte alte bäume "sozialkritisch" finden konnten, "revolutionär" oder gar sensationell.sie,die lange jahre ihres lebens vor allem angst hatte,sich fast pausenlos bedroht fühlte, hat lange in den dingen nur bedrohung gesehen.etwa in urlauben am meer,wenn sich nachts am strand die dunkelheit über dem wasser wie eine wand vor dem auge aufbaut.oder die gruseligen baustellen in der großstadt,wo kalter beton und nackter stahl von kränen und gerüsten wie übermächtig wirken wenn es dunkel ist.
aber es gab auch andere zeiten,im kunstunterricht in der schule z.Bsp. als ihr die stimmung in einem industriegebiet so besonders vorkam,dass sie sie unbedingt malen wollte.und der kunstlehrer hinterher zu ihr sagte,sie sei ja wohl ein ass.
als die angst aufhörte kannte sie olli schon,fast 30 jahre später, und der fing früh an, mit ihr spazieren zu gehen.in wäldern, naturschutzgebieten oder er fuhr stundenlang mit josefin auf dem fahrrad über land.da sagte sie dann eines tages auch wieder,guck mal,olli,der baum da.wie der da steht,das ist echt "ne ansage". ne " ansage" ? aber der witz war dabei : olli verstand das.der wusste immer welche "ansage" josefin meinte und irgendwann wurde ihr bewusst,was diese "ansagen" waren.irgendwie war das ein bisschen ähnlich wie bei den klugen leuten im museum,die bilder interpretierten.der schritt war klein,zum pinsel zu greifen,zum bleistift oder-zur kamera.es wurde josefins lebensinhalt.seit einiger zeit verbringt sie tage mit malen und fotografieren.manchmal baut sie situationen auch richtig nach.verdreckte badestrände,stadtstreicher oder skurile szenen aus den tagesnachrichten.es ist ihre passion geworden,diese "ansagen" darzustellen und sie zu zeigen.manchmal ist das zum brüllen komisch.und manchmal ist das ein einziger so bitterböser vorwurf, dass josefin selbst hinterher die luft weg bleibt.irgendwie findet sie es immernoch einfacher, seine meinung nicht zu sagen,nicht böse zu werden,vorallem politisch aber manchmal geht es eben nicht anders.und auch nicht mehr freundlich und leise.brüllen kann sie ohne worte besser, findet josefin.obwohl sie heute noch nicht glauben kann,dass es erwünscht ist,unbequem zu werden für die,die das sagen haben.da kann man richtig ärger kriegen.aber,sagt josefin heute,mit immer nur bequem sein wollen und keinen ärger machen wollen bin ich auch nie glücklich geworden.und neuerdings fängt sie sogar an,sich ans kloppe kriegen zu gewöhnen.außerdem:beim "ansagen" sichtbar werden lassen wird man selbst für die leute eine ansage.und auch sichtbar.
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Mittwoch, 11. April 2012
josefins klein(e)stadt
luckyjosefin, 11:05h
wieso heißt diese bushaltestelle eigentlich "ostbahnhof",denkt josefin oft,wo es doch in der ganzen stadt keinen einzigen bahnhof gibt.außer dem güterbahn-anschluss auf dem gelände der papierfabrik natürlich,aber da kommt ja kein normalbürger hin.dass es diesen anschluss, gibt sieht man meistens auch nur an den gleisen,die irgendwo auf dem werksgelände verschwinden.
von dieser haltestelle aus kann josefin in knapp zwanzig minuten zufuß nachhause gehen.an den putzigen kleinen häusern vorbei,die meistens höfe oder gärten haben.sonntags spielen hier die kinder in den gassen.das ist toll,je nach jahreszeit werkeln die leute dann in ihren vorgärten,fahren motorrad oder laufen im winter schlittschuh auf der sogenannten museumswiese.mitten in der stadt liegt ein riesiger fußballplatz mit flutlicht , josefin hat eine tennisanlage vor dem haus.irgendwo soll es hier auch einen reitstall geben aber den hat sie bislang vergeblich gesucht.die kleine stadt ist sehr lebendig, ,mit vielen straßenfesten,einem kino,ausstellungen,einer schwimmhalle,zwei sportschulen.als josefin hierher zog hatte sie gedacht, es würde leicht sein hier kontakte und freunde zu finden, weil die leute auch sehr freundlich sind.ein schwätzchen geht immer,selbst die drogerieverkäuferin kennt josefin inzwischen persönlich.der bankangestellte spricht sie auf offener straße mit namen an.die atmospäre ist so familiär und trotzdem hat josefin hier in fast einem jahr nicht einen einzigen regelmäßigen kontakt aufbauen können.
jemanden wiedersehen wollen,eine einladung zum kaffee aussprechen ,das hat sie alles schon versucht.aber im günstigsten fall erntet sie misstrauische blicke.eine frau aus ihrem mietshaus ist einfach nicht gekommen.die leute haben schon viel zugesagt,vorschläge gemacht,sich offen gegeben, aber es war nie ehrliches interesse dabei.josefin hat es aufgegeben, in der keinen stadt anschluss zu suchen.sie hat angst vor der oberflächlichkeit und dem dem misstrauen,findet nichts fürchterlicher als ein lächelndes "jaja",das eigentlich bedeuten soll:mich siehst du sowieso nie wieder! das misstrauen beruht auf gegenseitigkeit seit josefin den eindruck hat, dass sie den leuten hier nicht glauben kann was sie sagen.sie verbringt ganze monate bei olli in der großstadt,die paar kontakte,die sie hat spielen sich im internet ab.bei soviel abwesenheit hat sie sowieso keine zeit mehr, hier am vereinsleben oder ähnlichem teilzunehmen.aber bitter findet josefin das schon,der erste winter hier war schlimm.oft hatte sie nur noch olli als gesprächspartner,sie hat sich gefühlt wie auf einem anderen stern.so einsam war sie noch nie.aber zu ihren alten leuten aus der gr0ßstadt wollte sie auch nicht zurück,da war ihr die einsamkeit lieber und darauf,dass sie das durchgehalten hat, ist josefin sehr stolz.sie selbst ist hier so anders geworden,dass sie auch erstmal schauen muss was sie eigentlich will und mittlerweile geht es ganz gut so.
von dieser haltestelle aus kann josefin in knapp zwanzig minuten zufuß nachhause gehen.an den putzigen kleinen häusern vorbei,die meistens höfe oder gärten haben.sonntags spielen hier die kinder in den gassen.das ist toll,je nach jahreszeit werkeln die leute dann in ihren vorgärten,fahren motorrad oder laufen im winter schlittschuh auf der sogenannten museumswiese.mitten in der stadt liegt ein riesiger fußballplatz mit flutlicht , josefin hat eine tennisanlage vor dem haus.irgendwo soll es hier auch einen reitstall geben aber den hat sie bislang vergeblich gesucht.die kleine stadt ist sehr lebendig, ,mit vielen straßenfesten,einem kino,ausstellungen,einer schwimmhalle,zwei sportschulen.als josefin hierher zog hatte sie gedacht, es würde leicht sein hier kontakte und freunde zu finden, weil die leute auch sehr freundlich sind.ein schwätzchen geht immer,selbst die drogerieverkäuferin kennt josefin inzwischen persönlich.der bankangestellte spricht sie auf offener straße mit namen an.die atmospäre ist so familiär und trotzdem hat josefin hier in fast einem jahr nicht einen einzigen regelmäßigen kontakt aufbauen können.
jemanden wiedersehen wollen,eine einladung zum kaffee aussprechen ,das hat sie alles schon versucht.aber im günstigsten fall erntet sie misstrauische blicke.eine frau aus ihrem mietshaus ist einfach nicht gekommen.die leute haben schon viel zugesagt,vorschläge gemacht,sich offen gegeben, aber es war nie ehrliches interesse dabei.josefin hat es aufgegeben, in der keinen stadt anschluss zu suchen.sie hat angst vor der oberflächlichkeit und dem dem misstrauen,findet nichts fürchterlicher als ein lächelndes "jaja",das eigentlich bedeuten soll:mich siehst du sowieso nie wieder! das misstrauen beruht auf gegenseitigkeit seit josefin den eindruck hat, dass sie den leuten hier nicht glauben kann was sie sagen.sie verbringt ganze monate bei olli in der großstadt,die paar kontakte,die sie hat spielen sich im internet ab.bei soviel abwesenheit hat sie sowieso keine zeit mehr, hier am vereinsleben oder ähnlichem teilzunehmen.aber bitter findet josefin das schon,der erste winter hier war schlimm.oft hatte sie nur noch olli als gesprächspartner,sie hat sich gefühlt wie auf einem anderen stern.so einsam war sie noch nie.aber zu ihren alten leuten aus der gr0ßstadt wollte sie auch nicht zurück,da war ihr die einsamkeit lieber und darauf,dass sie das durchgehalten hat, ist josefin sehr stolz.sie selbst ist hier so anders geworden,dass sie auch erstmal schauen muss was sie eigentlich will und mittlerweile geht es ganz gut so.
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Samstag, 7. April 2012
märkte
luckyjosefin, 18:27h
die idee kam irgendwann nach einer zeitungsanzeige.
"was hältst du davon, mit der regionalbahn zu diesem bauernmarkt zu fahren?", wollte josefin von olli wissen.olli ist ihr lebensgefährte und macht seit über 10 jahren jeden scheiß mit.klar,sagt der,auf jeden fall.am sonntag ? aber...wo ist das denn überhaupt und josefin muss auch erstmal nachgucken.aber dann.gesagt,getan,mit dem bus in die nächstgrößere stadt und warten auf den bummelzug.und die strecke ist fast wie immer: windräder,kühe,grüne wiesen und städtchen, die josefin nur vom verkehrsfunk kennt.am ende eine kleine stadt mit rotem backstein,kleinen gässchen und einer lauschigen grünanlage wo die alten leute auf bänken in der sonne sitzen.
guck mal,sagt olli,hier gibts wurst direkt vom bauern.es gibt ein großes palaver denn olli ist selbst schlachter und freut sich über jeden kollegen zum fachsimpeln.die mettenden, auf die josefin so stolz ist überleben den markttag nicht,die sind vorher schon aufgegessen.eigenartig, sagt sie,das ist hier nur 15 km von zuhause weg und völlig anders als bei mir.hat was echt historisches mit den küppelchen und türmchen auf den alten häusern.und gut gemacht ist die marktmeile auch.vorne auf dem großen platz steht eine bestimmt 2x2 meter große holzvorrichtung voll mit kohlköpfen und steckrüben.olli kann rüben verarbeiten und zubereiten.josefin macht das jetzt auch schon.und der hit sind die gatter mit lebenden hühnern und enten.die armen tiere ? aber die viecher sind rund und dick und sehr kontaktfreudig.
der kartoffelmensch spricht plattdeutsch und sagt "min deern" zu josefin die kurz davor ist, "min jung" zu antworten.und natürlich hat er eier von freilaufenden hühnern.es ist wie ein traum und die tüte ist am ende voll.auch der honig von der hobby-imkerin muss unbedingt noch sein aber dann wird es verdammt kalt und das geld ist auch alle. am abend baumelt der kleine holz-mond von der behinderteneinrichtung ,den sie gekauft haben, in josefins flur von der decke.
josefin ist total happy und denkt noch tage später nur eins:so soll es sein.
"was hältst du davon, mit der regionalbahn zu diesem bauernmarkt zu fahren?", wollte josefin von olli wissen.olli ist ihr lebensgefährte und macht seit über 10 jahren jeden scheiß mit.klar,sagt der,auf jeden fall.am sonntag ? aber...wo ist das denn überhaupt und josefin muss auch erstmal nachgucken.aber dann.gesagt,getan,mit dem bus in die nächstgrößere stadt und warten auf den bummelzug.und die strecke ist fast wie immer: windräder,kühe,grüne wiesen und städtchen, die josefin nur vom verkehrsfunk kennt.am ende eine kleine stadt mit rotem backstein,kleinen gässchen und einer lauschigen grünanlage wo die alten leute auf bänken in der sonne sitzen.
guck mal,sagt olli,hier gibts wurst direkt vom bauern.es gibt ein großes palaver denn olli ist selbst schlachter und freut sich über jeden kollegen zum fachsimpeln.die mettenden, auf die josefin so stolz ist überleben den markttag nicht,die sind vorher schon aufgegessen.eigenartig, sagt sie,das ist hier nur 15 km von zuhause weg und völlig anders als bei mir.hat was echt historisches mit den küppelchen und türmchen auf den alten häusern.und gut gemacht ist die marktmeile auch.vorne auf dem großen platz steht eine bestimmt 2x2 meter große holzvorrichtung voll mit kohlköpfen und steckrüben.olli kann rüben verarbeiten und zubereiten.josefin macht das jetzt auch schon.und der hit sind die gatter mit lebenden hühnern und enten.die armen tiere ? aber die viecher sind rund und dick und sehr kontaktfreudig.
der kartoffelmensch spricht plattdeutsch und sagt "min deern" zu josefin die kurz davor ist, "min jung" zu antworten.und natürlich hat er eier von freilaufenden hühnern.es ist wie ein traum und die tüte ist am ende voll.auch der honig von der hobby-imkerin muss unbedingt noch sein aber dann wird es verdammt kalt und das geld ist auch alle. am abend baumelt der kleine holz-mond von der behinderteneinrichtung ,den sie gekauft haben, in josefins flur von der decke.
josefin ist total happy und denkt noch tage später nur eins:so soll es sein.
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Donnerstag, 5. April 2012
gründe
luckyjosefin, 23:10h
"warum sind sie hier her gekommen?", wird josefin oft gefragt."hier ist doch nichts los"
"stimmt", sagt sie dann,"aber das ist es ja grade."
josefin ist in einer großstadt groß geworden,umgezogen,und dann noch 35 jahre in einer anderen großstadt geblieben.zum schluss war es nur noch eine qual.josefin fand keine wohnung mehr , weil ihr einkommen zu gering war, und immer mehr wurde die stadt zum optischen,akustischen und sozialen terror.es war laut,es war hektisch,die leute waren unfreundlich und genervt und nichtmal zuhause hatte sie mehr ihre ruhe.in der letzten wohnung,wand an wand mit einer alkoholikerin war nur noch stress.großspurig,frech,aggressiv,verwahrlost und ohne jede rücksichtnahme oder respekt.josefin litt.nie mehr war ruhe.es war zum weinen und josefin fing an zu weinen.die leisen töne nicht mehr erwünscht.freundlich bitten schwäche.sich nicht immer gleich beschweren wollen dummheit.so konnte es nicht bleiben.
die kleine stadt war eine total zufällige entdeckung,gefunden auf der suche nach einem ausflugsziel und dann war es liebe auf den ersten blick.josefins kleine wohnung im 6.stock einer privaten wohnanlage ist so gut schallgedämpft,dass sie die nachbarn fast nie hört.der ausblick über das flache land ist gigantisch,es gibt hier nur fünf oder sechs richtige hochhäuser und kaum industrieanlagen.
10 gehminuten entfernt,um zwei straßenecken, beginnt der wald.josefins erste große entdeckung hier draußen, war die ruhe, in der man die baumstämme knarren hört.weite bis zum horizont,eine landschaft, die hellhörig macht,seehunde in flussauen und das große aufatmen.
josefin findet es immernoch selbst erstaunlich, dass gerade da soviel los ist, wo fast garnichts passiert.es ist eine frage des blickwinkels,denkt sie.
"stimmt", sagt sie dann,"aber das ist es ja grade."
josefin ist in einer großstadt groß geworden,umgezogen,und dann noch 35 jahre in einer anderen großstadt geblieben.zum schluss war es nur noch eine qual.josefin fand keine wohnung mehr , weil ihr einkommen zu gering war, und immer mehr wurde die stadt zum optischen,akustischen und sozialen terror.es war laut,es war hektisch,die leute waren unfreundlich und genervt und nichtmal zuhause hatte sie mehr ihre ruhe.in der letzten wohnung,wand an wand mit einer alkoholikerin war nur noch stress.großspurig,frech,aggressiv,verwahrlost und ohne jede rücksichtnahme oder respekt.josefin litt.nie mehr war ruhe.es war zum weinen und josefin fing an zu weinen.die leisen töne nicht mehr erwünscht.freundlich bitten schwäche.sich nicht immer gleich beschweren wollen dummheit.so konnte es nicht bleiben.
die kleine stadt war eine total zufällige entdeckung,gefunden auf der suche nach einem ausflugsziel und dann war es liebe auf den ersten blick.josefins kleine wohnung im 6.stock einer privaten wohnanlage ist so gut schallgedämpft,dass sie die nachbarn fast nie hört.der ausblick über das flache land ist gigantisch,es gibt hier nur fünf oder sechs richtige hochhäuser und kaum industrieanlagen.
10 gehminuten entfernt,um zwei straßenecken, beginnt der wald.josefins erste große entdeckung hier draußen, war die ruhe, in der man die baumstämme knarren hört.weite bis zum horizont,eine landschaft, die hellhörig macht,seehunde in flussauen und das große aufatmen.
josefin findet es immernoch selbst erstaunlich, dass gerade da soviel los ist, wo fast garnichts passiert.es ist eine frage des blickwinkels,denkt sie.
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Mittwoch, 4. April 2012
else im glück
luckyjosefin, 16:06h
josefin sitzt auf einer waldlichtung am see.
es ist echt toll hier draußen auf dem land.hier kann man stundenlang laufen,tiere beobachten,philosophieren.
die landschaft macht einfach kreativ mit ihrer weite,ihren gigantischen sonnenuntergängen an einem riesigen,kaum versmogten himmel.die wolkenformationen waren oft schon erschreckend für das großstadtkind josefin.in den kleinstädten hier gibt es kaum "richtige" hochhäuser,das macht den himmel noch größer und josefins ehrfurcht steigt manchmal ins unermessliche, vor dieser grandiosen natur.und vorallem:es ist still hier.man hört den waldsee plätschern und die gänseschwärme rufen,morgensfrüh gibt es hier ein unglaubliches vogelkonzert.der wind fegt fast ungebremst über plattes land und faucht manchmal um josefines wohnhaus, dass es sie ganz komisch berührt.wenn sie dann im wald ist, kann sie auch ohne frost die bäume knarren hören ,wenn der wind in die knicks fährt.
du bist hier ein anderer mensch geworden, sagt josefins freund.irgendwie hat er recht,denkt sie.der handy-speicher ist so voll mit landschaftsaufnahmen,dass josefin garnicht nicht weiß, wieviel kapazität der noch hat.und im laufe der monate, die sie jetzt hier draußen ist, hat sie ihre neue kleine wohnung zur hälfte in ein atelier umgebaut,eine werkstatt.als es um josefin herum endlich still wurde, nach all den jahren, wurde josefin laut.aber nicht brüllend, sondern mit dem pinsel und pappmachè.eine neue welt,denkt sie auf ihrer bank am see.ein neues leben.und immer wenn sie das denkt grinst sie in sich hinein.was bin ich doch für eine else im glück!
es ist echt toll hier draußen auf dem land.hier kann man stundenlang laufen,tiere beobachten,philosophieren.
die landschaft macht einfach kreativ mit ihrer weite,ihren gigantischen sonnenuntergängen an einem riesigen,kaum versmogten himmel.die wolkenformationen waren oft schon erschreckend für das großstadtkind josefin.in den kleinstädten hier gibt es kaum "richtige" hochhäuser,das macht den himmel noch größer und josefins ehrfurcht steigt manchmal ins unermessliche, vor dieser grandiosen natur.und vorallem:es ist still hier.man hört den waldsee plätschern und die gänseschwärme rufen,morgensfrüh gibt es hier ein unglaubliches vogelkonzert.der wind fegt fast ungebremst über plattes land und faucht manchmal um josefines wohnhaus, dass es sie ganz komisch berührt.wenn sie dann im wald ist, kann sie auch ohne frost die bäume knarren hören ,wenn der wind in die knicks fährt.
du bist hier ein anderer mensch geworden, sagt josefins freund.irgendwie hat er recht,denkt sie.der handy-speicher ist so voll mit landschaftsaufnahmen,dass josefin garnicht nicht weiß, wieviel kapazität der noch hat.und im laufe der monate, die sie jetzt hier draußen ist, hat sie ihre neue kleine wohnung zur hälfte in ein atelier umgebaut,eine werkstatt.als es um josefin herum endlich still wurde, nach all den jahren, wurde josefin laut.aber nicht brüllend, sondern mit dem pinsel und pappmachè.eine neue welt,denkt sie auf ihrer bank am see.ein neues leben.und immer wenn sie das denkt grinst sie in sich hinein.was bin ich doch für eine else im glück!
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josefin
luckyjosefin, 10:16h
...ist die geschichte eines erfolgreichen scheiterns.
nach langen jahren wurde ich immer wieder gefragt, warum ich josefins geschichte nicht mal aufschreibe.ich bin wahrlich kein schriftsteller, aber,ich hab gesagt,ich versuchs.vielleicht ist es ein bißchen holprig erstmal,ich bin u.a. auch kein computerexperte (oh nein), aber man gibt halt sein bestes.na dann....
nach langen jahren wurde ich immer wieder gefragt, warum ich josefins geschichte nicht mal aufschreibe.ich bin wahrlich kein schriftsteller, aber,ich hab gesagt,ich versuchs.vielleicht ist es ein bißchen holprig erstmal,ich bin u.a. auch kein computerexperte (oh nein), aber man gibt halt sein bestes.na dann....
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