Mittwoch, 4. April 2012
else im glück
josefin sitzt auf einer waldlichtung am see.
es ist echt toll hier draußen auf dem land.hier kann man stundenlang laufen,tiere beobachten,philosophieren.
die landschaft macht einfach kreativ mit ihrer weite,ihren gigantischen sonnenuntergängen an einem riesigen,kaum versmogten himmel.die wolkenformationen waren oft schon erschreckend für das großstadtkind josefin.in den kleinstädten hier gibt es kaum "richtige" hochhäuser,das macht den himmel noch größer und josefins ehrfurcht steigt manchmal ins unermessliche, vor dieser grandiosen natur.und vorallem:es ist still hier.man hört den waldsee plätschern und die gänseschwärme rufen,morgensfrüh gibt es hier ein unglaubliches vogelkonzert.der wind fegt fast ungebremst über plattes land und faucht manchmal um josefines wohnhaus, dass es sie ganz komisch berührt.wenn sie dann im wald ist, kann sie auch ohne frost die bäume knarren hören ,wenn der wind in die knicks fährt.
du bist hier ein anderer mensch geworden, sagt josefins freund.irgendwie hat er recht,denkt sie.der handy-speicher ist so voll mit landschaftsaufnahmen,dass josefin garnicht nicht weiß, wieviel kapazität der noch hat.und im laufe der monate, die sie jetzt hier draußen ist, hat sie ihre neue kleine wohnung zur hälfte in ein atelier umgebaut,eine werkstatt.als es um josefin herum endlich still wurde, nach all den jahren, wurde josefin laut.aber nicht brüllend, sondern mit dem pinsel und pappmachè.eine neue welt,denkt sie auf ihrer bank am see.ein neues leben.und immer wenn sie das denkt grinst sie in sich hinein.was bin ich doch für eine else im glück!